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Visualisierung AH Kerkau Einbeck
XLAB
Wettbewerb Neubau
Bauherr: Land Niedersachsen
Bauort: Göttingen
Projektart: Neubau Wettbewerb
Planung: 2001
 

Das Gebäude nimmt vorhandene Bezüge auf. Die Wegverbindung aus der studentischen Wohnheimanlage wird in die zukünftige Platzanlage geführt. Der zentrale Platz wird mit dem Bibliotheksgebäude gebildet: Intimität statt pure Größe war hierbei das Leitmotiv. Unsere Kuben bilden einen Kontrast zu den streng orthogonal ausgerichteten Gebäuden des übrigen Nordbereiches. Besonders wird diese Verbindung des Innen- und Außenraums bei der Gestaltung der Bibliothek ablesbar. 
Durch die Anordnung der Gebäude in kompakter Bauweise mit der intimen Platzsituation wurden auch Flächen auf dem Grundstück als ökologische Nischen freigehalten. Die Umlegung der Straße nach Süden näher an das Gästehaus wird erst mit der Teilbibliothek erforderlich, um den Platz nicht zu durchschneiden und den Platzraum und das Zentrum zu betonen. 
Wenn man entlang des Gebäudes auf den Eingang zu geht, so erlebst Du den Gebäudeversprung im Gebäude. Die glatte undurchsichtige Fassade löst sich auf, je näher man zum Eingang gelangt. War der Gebäudekubus auf der Rückseite noch massiv, wird er zusehends gläsern. Nun kann man Einblick nehmen. Transparenz der Wissenschaft, Offenheit, Kommunikation soll damit versinnbildlicht werden. Die Glätte der äußeren Schale mit den großformatigen, farbig beschichteten Fassadenplatten und der flächigen Verglasung bildet einen glatten, monolithischen und kristallinen Baukörper. Dadurch entsteht ein großer Maßstab, der die Nahtstelle markiert und Fortschritt symbolisiert. Die Prägnanz der Fassade lässt auch die technischen Strukturen der Dachlandschaft hervortreten. Wissenschaft gepaart mit Technik versinnbildlicht die zukunftsgerichtete Forschung.
Tritt man in das Gebäude ein, wirst man erleben, dass der Platz unmerklich in das Gebäude übergeht, der Eingang ist gleichsam Bestandteil des Platzes. Von innen werden Platz und Trockenrinne erlebt, die Cafeteria wirkt als Bindeglied. Im Eingang sind alle Geschosse ablesbar, optische Bezüge zu den einzelnen Disziplinen sind gewollt. Eine Spannung zwischen horizontalen und vertikalen Gliederungselementen wird aufgebaut. Kommunikation ist auch im Inneren des Gebäudes wichtig. Fluraufweitungen im Osten ermöglichen die zwanglose Begegnung in seiner Fachdisziplin, geben aber auch den Blick frei auf die großen Einrichtungen des Max-Planck-Institutes. Vielleicht der Arbeitsplatz des Schülers von Morgen? 
Ein Laborgebäude ist ein Wärmeproduzent. Dort wo Wärmeabfluss herrscht, im Zugangsbereich, wird durch eine doppelschalige Fassade die passive Solarenergie genutzt. Die Labore sind zu den kalten Himmelsrichtungen Norden und Osten ausgerichtet. Balkone als Fluchtbalkone stellen gleichzeitig Verschattungselemente dar. Durch die kompakte Bauweise ist die Wirtschaftlichkeit des Gebäudes gegeben.

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